Freie Wähler Suhl: Wiedergewählt als Vereinsvorsitzende: Brigitte Günkel), Neu im Vorstand als stellvertretender Vorsitzender: Hermann Klett (Fotos: privat)
Der Verein Freie Wähler Suhl hat einen neuen Vorstand. In der Wahlversammlung vergangene Woche erhielten alle Kandidatinnen und Kandidaten das volle Vertrauen der anwesenden Mitglieder. Die bisherige Vorsitzende Brigitte Günkel (Goldlauter) wird auch weiterhin den Verein in dieser Funktion lenken. Hermann Klett (Suhl-Mitte) steht ihr als Stellvertreter zur Seite, Sylvia Hammatschek (Vesser) verwaltet weiterhin die Finanzen, Karin Rennert (Albrechts) übt das Amt der Schriftführerin aus und Ingrid Ehrhardt (Suhl-Linsenhof) ist zuständig für Öffentlichkeitsarbeit.
In den Berichten hoben sowohl Vorsitzende Brigitte Günkel als auch die Vorsitzende der Stadtratsfraktion Ingrid Ehrhardt die politische Unabhängigkeit der Wählervereinigung hervor. Das werde auch in Zukunft so bleiben, betonten die beiden Frauen, denn der Verein Freie Wähler Suhl werde natürlich bei den Kommunalwahlen im Mai 2024 antreten. „Wir sind in unserem Tun nicht an Parteien und deren Sichtweisen und Entscheidungen gebunden, sondern allein den Bürgern unserer Stadt und unserem Gewissen verpflichtet“, unterstrich Brigitte Günkel. Die Fraktionsvorsitzende Ingrid Ehrhardt führte dazu entsprechende Beispiele aus der Fraktionsarbeit der vergangenen vier Jahre an. Dazu gehört das Engagement für die Fortführung und Umsetzung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK), das in der Amtszeit des vom Verein unterstützten unabhängigen OB Dr. Jens Triebel unter schwierigen Bedingungen auf den Weg gebracht wurde. Aber wie sich an der städtischen Entwicklung zeigte, war es trotz knapper Abstimmung im damaligen Stadtrat die richtige Entscheidung“, erklärte die Fraktionsvorsitzende aus eigenem Erleben. „Wir beschäftigen uns intensiv mit den ISEK-Plänen für die Zukunft und werden uns konsequent dafür einsetzen, dass diese mit den Bürgern offen und ehrlich im Vorfeld besprochen werden“, kündigte sie an.
Wichtig sei den Freien Wählern ebenfalls ein intaktes, funktionierendes Schulnetz. Dazu gehöre auch die Evangelische Schule für die noch unter OB Triebel und Superintendent Herzfeld die Weichen gestellt wurden. Jetzt gelte es, für die Ringbergschule, die Raum- und Platzfragen zu klären. „Der Evangelischen Gemeinschaftsschule helfen wir gern, ein eigenes Gebäude zu finden.“ Enorm aufwändig sei auch der Einsatz für den Erhalt der Schmiedefelder Schule gewesen. Jetzt komme es darauf an, die Jenaplan-Schule, zu der die Schmiedefelder Einrichtung nunmehr gehört, tatkräftig zu unterstützen – von der Gebäudesanierung in Schmiedefeld über gute Bedingungen für den Unterricht bis zum Schülertransport, so Ehrhardt. Immer wieder eingebracht haben sich die Freien Wähler auch dafür, die Bedingungen in und um die Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Friedberg sowohl für die Bürger der Stadt als auch die Menschen in der Einrichtung zu verbessern. 1400 bis 1500 Leute dort unter inhumanen Bedingungen untergebracht, das darf so nicht weitergehen, die Landesregierung muss handeln. „Wir haben per Antrag Innenminister Georg Maier in den Februar-Stadtrat eingeladen“, führte die Fraktionsvorsitzende an.
Mitunter stand und stehe die Fraktion bei Abstimmungen im Stadtrat ziemlich allein, was für demokratische Verhältnisse nicht außergewöhnlich ist. So stimmte die Fraktion gegen eine Müll-Entsorgungssatzung, die nicht das Müllreduzieren belohnte und teure Grünschnitt-Transporte in entfernte Kompostieranlagen durchsetzte. „Umso größer unsere Freude, dass wir unlängst bei der neuen Müllpreis-Kalkulation eine Annäherung an unseren Standpunkt bemerkten“, so Ehrhardt. „Auch für den Slogan ‚Thüringens Süden‘ hoben wir nicht die Hand, inzwischen ist die teure Werbeaktion wegen Erfolgslosigkeit sang- und klanglos eingemottet worden.“
Weiter führte sie an: „Natürlich werden wir – wie andere Fraktionen ebenfalls – den Erhalt der Kreisfreiheit für Suhl und die Anstrengungen für das künftige Oberzentrum, bestehend aus Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof und Schleusingen, konsequent unterstützen. Wir werden weiter für die Sanierung des Suhler Haushaltes eintreten und auf die Ausgaben schauen, damit sie dort eingesetzt werden, wo es Sinn für die Bürger macht, gleich ob für Junge oder Ältere.“
Zusätzliches Ergebnis der Wahlversammlung: Eine Suhlerin und ein Suhler traten am Abend in den Verein Freie Wähler ein und erklärten sich bereit, für den Stadtrat zu kandidieren.