Wolfsgrube Suhl (Foto: Störfix, Creative Commons)
Wenn es heißt, der Stadtrat hat mehrheitlich für den Sponsoring-Vertrag mit dem VfB Suhl gestimmt, dann bedeutet das, dass es auch Stadträte gab, die nicht mit "Ja" gestimmt haben. Die anwesenden Mitglieder der Fraktion Freie Wähler stimmten mit "Nein". Wir möchten erklären, weshalb wir diesen Vertrag mit der CCS GmbH nicht mittragen.
Die Suhler Freien Wähler haben nichts gegen Profi-Volleyball. Im Gegenteil! Wir tragen mit, dass die Stadt Suhl den VfB durch nicht unerhebliche Sonderkonditionen unterstützt. Wir finden es gut, wenn die Mannschaft in der Bundesliga spielt und gewinnt. Wir gehören aber zu denen, die seit Jahren sagen: Der Profi-Volleyball in Suhl gehört auf ein solides und langfristiges finanzielles Fundament.
Denn wir tragen auch seit Jahren konsequent das Haushaltskonsolidierungskonzept der Stadt mit. Zur Lage: In diesem Jahr mussten wir beim Land Antrag auf Bedarfszuweisungen in Höhe von mehr als 10 Mio. Euro stellen.
Ja, auch wir haben unsere Hand für die Sanierung der Wolfsgrube nach den hohen Anforderungen der Volleyball-Liga gehoben, was bedeutet, dass die Stadt einen Eigenanteil von immerhin 500.000 Euro aufbringen muss. Von Bürgern haben wir zu hören bekommen, dass andere Vereine auf die Erfüllung dringender Wünsche schon lange warten. Nun soll das CCS zum wiederholten Male 20.000 Euro an den VfB ausreichen, damit dieser für das CCS Suhl wirbt. Das CCS aber ist eine GmbH, die jedes Jahr von der Stadt jährlich mit über 2 Mio. Euro subventioniert wird. Von irgendwoher muss das zusätzliche Geld nun kommen. Letztendlich geht es dem städtischen Haushalt verloren. Und das widerspricht den Beschlüssen zur Haushaltskonsolidierung. Zudem steht das CCS selbst unter Druck. Wir möchten nur auf den Investitionsstau verweisen. Was ist denn das für eine Werbung, wenn Konzertbesucher aus Thüringen, Hessen und Bayern bei Regen an Plastebehältern vorbei müssen, in denen das Wasser aus dem undichten Dach aufgefangen wird?
Eins ist uns durch die jahrelangen Diskussionen und Not-Hilfen klar geworden: Um den Profi-Volleyball finanziell über längere Zeit abzusichern, bedarf es weit mehr zahlungskräftiger Sponsoren. Es ist deshalb höchste Zeit, dass sich auch die Nachbarkommunen bzw. Firmen aus der ganzen Region in die Finanzierung einbringen. Für Südthüringen wäre ein gut aufgestellter VfB Suhl Lotto Thüringen ein super Markenzeichen. Das gilt es, den Nachbarn, die für eine starke Region werben, klarzumachen. Ingrid Ehrhardt, Fraktionsvorsitzende Freie Wähler Suhl